Um der Vielzahl der Stummfilme jener Zeit den Anstrich von Gauklertum und Narretei zu nehmen, bemühten sich die damaligen Produzenten um Literaturverfilmungen mit namhaften Theater-Schauspielern. Auf dem untenstehenden Foto aus dem Jahr 1920 wird in der Kinoreklame am Eingang von Sielers Ballhaus der 1910 entstandene Film "Der Handschuh" angekündigt.
Es handelte sich hierbei um die filmische Umsetzung der gleichnamigen Ballade von Friedrich Schiller mit der italienischen Darstellerin Mary Cleo Tarlarini in der Hauptrolle, eine Berühmtheit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Regie: Luigi Maggi).
Trotz des kulturellen Anspruchs war es übrigens Kindern und Jugendlichen bis in die 1920er Jahre strengstens untersagt, "kinematographische Vorführungen" zu besuchen. Stummfilme waren dabei nie wirklich stumm. Dem Film wurden immer Notenblätter für einen Klavierspieler und Ansagetexte beigegeben. Häufig gab es auch Regieanweisungen für das Produzieren von passenden Geräuschen.