U-Boote auf der AG-Weser
U-Boot-Bau vom Kaiserreich bis zur Hitler-Diktatur
(teilveröffentlicht in der BILD-Zeitung am 04.11.2011)
U-Boot 29 Typ VII, Baujahr: AG-Weser 1936 (Ausschnitt einer Postkarte)
Die Bildzeitung berichtete am 04.11.2011 über den ZDF-Zweiteiler "Laconia", ein Film über die Versenkung des englischen Truppentransporters Laconia durch das deutsche U-Boot U-156 und über das vorbildliche Verhalten seines Kommandanten Werner Hartenstein bei der Rettung der Überlebenden der Laconia. Die Biildzeitung bat in diesem Zusammenhang die Geschichtswerkstatt Gröpelingen um Informationen und Bildmaterial zum U-Boot-Bau auf der AG-Weser.
Die AG-Weser gehörte während des Kaiserreiches und zur Zeit des Nazi-Regimes zu den größten Rüstungsbetrieben des Deutschen Reiches. In der Zeit von 1915 -1945 wurden hier u. a. 291 U-Boote gebaut. Davon wurden 47 U-Boote nicht fertiggestellt und an den jeweiligen Kriegsenden abgewrackt bzw. auf dem Helgen gesprengt.
Im Einzelnen waren dies:
3 Küsten-U-Boote SMU 15-17 für die K.u.K.-Monarchie Östereich-Ungarn (1915),
109 U-Boote verschiedener Bauart für die Kaiserliche Marine (1915-18), davon 34 nicht fertiggestellt,
und 195 U-Boote der Baureihen VII, IX und XXI für die Kriegsmarine des NS-Regimes
Die U-156 des Kommandanten Hartenstein gehörte zur Baureihe IX.
In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges besetzte die amerikanische Armee noch vor dem Eintreffen der Engländer das gesamte Werftgelände, um sich die Technik der noch vorhandenen U-Boote zu sichern.
Dreizehn unvollendete U-Boote der Baureihe XXI hatten das Bombardement der Alliierten mehr oder weniger unbeschadet überstanden.
Unser in der Bildzeitung veröffentlichtes Foto zeigt einen Soldaten der Alliierten beim Betrachten der "Kriegsbeute": U-Boote der Baureihe XXI.