110 Jahre Oolt Gröpeln

Kurzfilm-Nachmittag im Paulus-Saal der Kirchengemeinde an der Danziger Straße

 

(veröffentlicht in der Kreiszeitung am 27.03.2012, im Bremer Westen am 28.03.2012, im Stadtteil-kurier-West des Weser Kuriers und der Bremer Nachrichten am 29.03.2012 und im Weser-Report am 01.04.2012)

Es ist genau 10 Jahre her, da präsentierten sich 11 traditionelle Gröpelinger Einrichtungen im Paulus-Saal (Gemeindesaal) an der Danziger Straße, um an die Eingemeindung des Bauerndorfes Gröpelingen in die Freie Hansestadt Bremen am 1. April 1902 zu erinnern. (Die bremischen Printmedien, der Rundfunk und das örtliche Fernsehen berichteten großformatig bzw. in längeren Beiträgen über dieses Jubiläum. Siehe auch "100 Jahre Gröpelingen") Drei der damals beteiligten Organisationen nahmen nun das 110jährige Jubiläum der Eingemeindung zum Anlass, erneut an das alte Gröpelingen zu erinnern.

Die Geschichtswerkstatt führte zusammen mit dem Plattdütschen Vereen Gröpeln von 1921 e. V. und der Evangelischen Gemeinde Gröpelingen und Oslebshausen am Sonntag, dem 01.04.2012, um 15 Uhr eine Veranstaltung zum Thema „Oolt Gröpeln“ im Gemeindesaal an der Danziger Straße durch. Bereits um 14.30 Uhr waren alle Sitzplätze restlos vergeben.
Die Geschichtswerkstatt Gröpelingen e. V., deren Eintragung ins Vereinsregister sich am gleichen Tag zum 10. Mal jährte, hatte in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Kurzfilmen zu bestimmten geschichtlichen Ereignissen in Gröpelingen erstellt, die selten einem größeren Publikum, sondern in der Regel nur einem kleinen Kreis von Interessierten vorgeführt wurden. Dies sollte sich an diesem Film-Nachmittag ändern.

Nikolai-Kirche 1957 Nikolai-Kirche 1957

Nach der Begrüßung durch Pastor Holger Gehrke von der Evangelischen Gemeinde wurde der Reigen mit einem Beitrag zur alten Nikolai-Kirche an der ehemaligen Kirchenallee eröffnet, die 1331 erbaut und als Kriegsruine 1959 abgerissen wurde.

 

Danach folgten die Filme der Geschichtswerkstatt über den „Gröpelinger Grenzstein von 1743“ und „Lankenau, das Badeparadies der Gröpelinger“. Die Uraufführung des ersten Films fand 2010 vor Mitgliedern des Gröpelinger Stadtteilbeirates aus Anlass der Aufstellung einer Nachbildung des Steins am Schwarzen Weg statt. Der zweite Film fand seine Erstaufführung im Jahr 2007 am ersten Bremer Fährtag.

 

Nach einer Pause ging es dann mit den Videos „Sielers Ballhaus“ und „Die Getreideverkehrsanlage“ weiter. Der Film über das Ballhaus wurde erstmals im Jahr 2000 gezeigt und trug mit dazu bei, dass die Fassade dieses erinnerungsträchtigen Gebäudes erhalten blieb und heute Teil des Lindenhof-Centers ist. Der Film über die Getreideanlage wurde speziell zur Maritimen Woche im Jahr 2006 gefertigt und war ein Beitrag, um die Bestrebungen zu unterstützen, das Gebäude unter Denkmalschutz stellen zu lassen. An diesem Nachmittag wurde allerdings nur der erste von vier Teilen des Films vorgeführt, der sich mit der Geschichte der Anlage beschäftigt.

 

Getreideanlage um 1955 Getreideanlage um 1955

Den Abschluss des Kurzfilm-Nachmittages bildeten nach einer zweiten Pause die Beiträge „100 Jahre Bremer  Schützen-gilde“ und „Der Bremer Babbeler“.

Das Video über die Bremer Schützengilde von 1904 e. V. erstellte die Geschichtwerkstatt im Jahr 2004 aus Anlass der 100-Jahr-Feier des Vereins.

Die Berichterstattung über das zweite Video im Jahr 2009 löste förmlich eine Renaissance beim Verzehr der fast schon vergessenen Bremer Süßigkeit hervor, die schon 1887 vom Konditormeister Friedrich Bruns im Bremer Westen hergestellt wurde.
Bei all den Vorführungen wurde nicht vergessen, dass die Sprache des alten Gröpelingen das Plattdeutsche war. Wilfried Rode vom Plattdütschen Vereen organisierte deshalb das Verlesen von kurzen, thematisch passenden plattdeutschen Geschichten, die die Filmbeiträge umrahmten. Der Plattdütsche Vereen bot darüber hinaus in den Pausen Kaffee, Kuchen und andere Getränke zum Selbstkostenpreis an.
Günter Reichert von der Geschichtswerkstatt wies am Schluss der Veranstaltung darauf hin, dass die Organisatoren wegen des großen Zuspruchs in naher Zukunft eine zweite Veranstaltung in ähnlicher Form planen, da noch weitaus mehr Videos erstellt wurden und weitere in Vorbereitung sind.

(s. auch Videos)