Es ist noch gar nicht so lange her, da waren die Taschen der Seeleute voller Geld und sie konnten von ihren Erlebnissen aus fernen Ländern und auf „hoher See“
berichten. Seit der Container-Schifffahrt ist alles anders: Kurze Liegezeiten der Schiffe in den Häfen und manchmal nur 3 Mann Besatzung. Da gibt es weder Aufregendes von Bord zu berichten, noch hat
man Zeit bzw. das nötige Geld, den jeweiligen Hafen zu besichtigen. Die Seefahrt hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert.
Ein Grund mehr für Achim Saur, die Erlebnisse der „Fahrensmänner“ aus den davor liegenden Jahrzehnten in Ton und Bild festzuhalten. Er verwendet dabei ein besonderes
digitales Verfahren zur Bearbeitung der Fotos aus den Privatalben der Seeleute. Nachdem die Bilder „eingescannt“ sind, werden sie mit einem speziellen digitalen Programm, das Kameraschwenks,
Kamerafahrten und Kamerazooms imitiert, so verändert, dass beim Betrachter der Eindruck von bewegten Fotos entsteht.
Den Gröpelingern wurde durch den Originalton von ehemaligen Seeleuten ein tiefer Einblick in das Leben an Bord gewährt. So war vom Kapitän als Person „next to god“
(gleich neben dem lieben Gott) die Rede, den man bestenfalls aus der Ferne bewundern konnte. Wenn man allerdings zum Kapitän bestellt wurde, dann meistens nur, weil „man etwas ganz Schlimmes
ausgefressen“ hatte. Die strenge Rangordnung auf manchen Schiffen wurde auch darin deutlich, dass der Kapitän die unteren Mannschaftsgrade nie direkt, sondern meistens in der 3. Person über einen
seiner Offiziere ansprach: „Sagen Sie dem Mann, dass das Scheiße ist, wie er da den Rost pickt!“
Gemeint war die unter Seeleuten nicht besonders beliebte Arbeit des Rostentfernens an der Bordwand, wobei die unteren Dienstgrade stets einen alten und schon stumpfen
Pickhammer verwenden mussten, während die höheren Mannschaftsgrade neue Werkzeuge einsetzen durften.
Im Verlauf des weiteren Abends wurden Bilder und Interviews aus dem alten Lankenau, dem ehemaligen Badestrand auf der anderen Weserseite, vorgeführt.
(Pressemitteilung vom 19.01.2007. Veröffentlicht im Weser-Report am 28.01.2007.
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