"Der Historie auf der Spur"
Artikel im Weserkurier vom 22.3.2021
Per Pedes auf zur Entdeckung unseres Stadtteils
Wir waren die letzten Monate nicht untätig. Wir haben an dem zweiten Historischen Blauen Weg, den unser ehemaliger Vorsitzender Günter Reichert noch entworfen hatte, weitergearbeitet.
Mittlerweile haben wir die acht Infotafeln angebracht.
Insgesamt gibt es nun zu 8 Stationen auf dem "blauen Rundgang" Informationstafeln mit informativen Texten und historische Bilder zu den Orten.
Station 9
Luchtbergmühle - Luchtbergstraße 25
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es im Bauerndorf Gröpelingen eine alte Mühle. Um 1880 wurde eine zweite moderne gebaut, Diese später motorisierte Mühle stand auf dem Gelände des Luchtbergs nahe der alten Geeststraße.
Detaillierte Infotafel am Eingang des Garagenhofs links vom Gebäude Luchtbergstraße 25.
Station 10
Wandbild am Bunker Pastorenweg 70
In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die Bestimmungen für Kunst im öffentlichen Raum verändert. Daraufhin entstanden große Wandbilder in ganz Bremen. Das Wandbild am Bunker im Pastorenweg zeigt die Geschichte des Stadtteils. (Detaillierte Infotafel an der rechten Bunkereingangstür am Pastorenweg 70).
Station 11
Landgut Tölken im
Waller Friedhof
Die Fertigstellung der Gröpelinger Chaussee (jetzt Gröpelinger Heerstraße) ermöglichte, dass die Stadtbewohner leichter in die Bremer Landgebiete kommen konnten. Es entstanden im idyllischen Bremer Westen Sommersitze und Landgüter. Ca. 1840 wurde das Landgut Tölken errichtet, das später vom Bremer Staat erworben und Teil des Waller Friedhofs wurde. (Detaillierte Infotafel am Friedhofseingang Altenescher Str. / Pastorenweg)
Station 12
Wohnen im Gewerkschaftsblock
Gröpelinger Heerstraße
Da die Wohnungsnot groß war gründeten 1924 Gewerkschafts-mitglieder einen Verein zum Bau von Wohnungen für Arbeiter. Später entstand daraus die Gewoba. Die ersten Wohnungen errichtete der Verein 1925 bis 1928: den sogenannten "Gewerkschaftsblock".
(Detaillierte Infotafel am Eckhaus Gröpelinger Heerstraße 62 / Altenescher Straße)
Station 13
Cafe Flora
Gröpelinger Heerstraße
43 - 45.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden bei den Bremern beliebte Ausflugslokale Im Dorf Gröpelingen. Der Garten von Cafè Flora` reichte von der Chaussee bis an die Gleise der Geestemünder Eisenbahn (heute Grünzug West). Das Café wurde auch ein beliebter Treff der Arbeiterschaft. Ein Lager für sowjetische Zwangsarbeiter, das im zweiten Weltkrieg auf dem Gelände des Cafés eingerichtet war, wurde 1942 zerstört. (Detaillierte Infotafel vor dem LIDL-Markt, Gröpelinger Heerstraße 43 - 45.)
Station 14
Die Lese - Lesestube
Gröpelinger Heerstraße 115
1926 stellte in einem bescheidenen Haus an der Gröpelinger Chaussee (später Heerstraße), Pastor Heinrich Schultheis ein Pappschild ins Fenster: „Hier können Kinder zum
Lesen zusammenkommen“.
Viele Gröpelinger Kinder und Eltern erinnern sich noch an die Ausflüge nach Bürstel bei Heiligenrode. 2004 schloss die
evangelische Kirche die Einrichtung.
Detaillierte Infotafel in der Einfahrt
des Restaurant Poseidon,
Gröpelinger Heerstraße 115.
Station 15
Schule an der Fischerhuder Straße
Nach der Weserkorrektion siedelten sich immer mehr Betriebe in Gröpelingen an. Die zugezogenen
Arbeitskräfte brachten viele Kinder in den Stadtteil mit. Bald wurde die alte Schule an der Kirchenallee zu klein
und der Bau neuer Schulen notwendig. (Detaillierte Infotafel am Eingang des Schulgebäudes in der Fischerhuder Straße)
Station 16
Vom Café Mattfeldt
zum Kino REX
Gröpelinger Heerstr. 157
Die Grundstücke an der Gröpelinger Heerstraße 157 - 163 haben eine wechselvolle Geschichte: Bereits Anfang des
20sten Jahrhunderts war an diesem Ort das Café Mattfeldt
ein beliebtes Arbeiterlokal. Es wurde nicht nur für Konzerte
und Vorträge sondern auch für plattdeutsches Theater genutzt. 1928 gründeten Theater-freunde im Café einen Verein, aus dem später das Ernst-Waldau-Theater in Walle hervorging. Während des zweiten
Weltkriegs richtete der Hafenbetriebsverein ein Lager für 160 Zwangsarbeiter dort ein. 1956 wurde im neugebauten Häuserblock das Kino REX eröffnet.
(Detaillierte Infotafel an der Hauswand in der Morgenlandstraße)
Villa Gröpelinger Heerstraße 167
(Station ohne Infotafel)
Auf der Ecke Gröpelinger Heerstraße /
Morgenlandstraße befindet sich eine schmucke Villa.
In diesem Haus richtete 1925 die Bremer Israelitische Gemeinde ein Altersheim ein.
Auf der Stele vor dem Haus finden sie die Namen der Bewohner, die von den Nationalsozialisten deportiert wurden.
Auch das Polizeirevier 18 hatte zeitweilig dort seinen Sitz.
Weitere Angaben zur Geschichte dieses Hauses ...
Über die Erstellung des "blauen Rundgangs" hat der Weserkurier am 22. März 2021
ausführlich berichtet (siehe verlinkter Artikel unten).
Update: 13.06.2021